Bei Kindern mit Schuppenflechte auch auf psychische Probleme achten

Schuppenflechte bzw. Psoriasis kann für Heranwachsende eine hohe emotionale Belastung bedeuten. Diese spiegelt sich in ihrem erhöhten Risiko für Depressionen, Essstörungen und Alkohol- und / oder Drogenmissbrauch wider. Davor warnt eine aktuelle dänische Studie.

„Schuppenflechte bricht häufig in der Pubertät aus, in der Teenager durch die hormonellen, körperlichen und auch geistigen Veränderungen besonders gefährdet sind, psychische Störungen zu entwickeln. Darüber hinaus gewinnt das Aussehen immer mehr an Bedeutung. Deshalb sollten Eltern neben den Hautveränderungen bei der Diagnose ‚Schuppenflechte‘ auch auf Verhaltensveränderungen ihres Kindes achten, die nicht alterstypisch sind“, erklärt Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Psoriasis kann sehr unterschiedliche Formen annehmen. Häufig äußert sie sich durch rötliche Flecken auf der Haut, sogenannte Plaques. Diese können mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sein. Die zum Teil juckenden Plaqueherde bilden sich vorwiegend auf Knien, Ellbogen, dem unteren Rücken und der Kopfhaut. In manchen Fällen können auch der ganze Körper und/oder die Finger- und Zehennägel betroffen sein. „Entwickelt ein betroffenes Kind zusätzlich psychische Probleme, kann eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein, um die Akzeptanz und den Umgang mit der chronischen Krankheit zu verbessern und das Selbstbewusstsein zu stärken. Der Kinder- und Jugendarzt berät Eltern und Teenager diesbezüglich“, so Dr. Niehaus. Psoriasis-Patienten müssen lernen, achtsam mit sich umzugehen und noch mehr als ihre gesunden Gleichaltrigen auf eine gesunde Ernährung zu achten. Sie sollten am besten nicht mit dem Rauchen anfangen und kaum Alkohol trinken. Denn Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewicht können Psoriasis verschlimmern. Menschen, die an Psoriasis erkrankt sind, haben auch ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck, Diabetes, Rheuma, Morbus Crohn und anderen Krankheiten.

Knapp zwei Millionen Menschen in Deutschland sind von Psoriasis betroffen. 350.000 davon sind Kinder. Die genauen Ursachen von Psoriasis sind noch nicht vollständig erforscht, aber das Immunsystem und mehrere Gene scheinen eine Rolle zu spielen.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de vom 01.02.2017

Teenager: Frühe psychotherapeutische Behandlung beugt zukünftigen Depressionen vor

Britische Experten raten zu einer frühzeitigen Behandlung von Depressionen bei Jugendllichen, um späteren depressiven Erkrankungen vorbeugen zu können.

Eine frühzeitige Behandlung einer Depression bei Jugendlichen kann das Risiko von künftigen depressiven Episoden senken. Zu diesem Schluss kommen britische Forscher in einer aktuellen Veröffentlichung in „The Lancet Psychiatry“.

Die Studie umfasste 465 Jugendliche in England, bei denen Depression diagnostiziert worden war. Die Teilnehmer erhielten zufällig eine  von drei Behandlungsformen: kognitive Verhaltenstherapie; Kurzzeitpsychoanalyse oder eine kurze psychosoziale Intervention.

Die Forscher fanden heraus, dass sich der Zustand von 70% der Jugendlichen – unabhängig von der Behandlungsmethode – verbesserte. Bei denjenigen, die von der Behandlung profitierten, waren die depressiven Symptome im nächsten Jahr um 50% gesunken.

„Dies ist sehr vielversprechend und zeigt, dass mindestens zwei Drittel der Jugendlichen von einer psychiatrischen Behandlung profitieren können, die das Risiko eines erneuten Auftretens reduzieren kann“, erklärte Autor Professor Peter Fonagy vom Anna Freud Center und dem University College London in einer Pressemitteilung der Zeitschrift.

Haben Eltern einen Verdacht, sollten sie mit ihrem Kinder- und Jugendarzt darüber sprechen, dass dieser bei Bedarf frühzeitig Maßnahmen einlieten kann.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de vom 24.01.2017