1. CSD in Soest

📅 Wann? 28. Juni 2025
📍 Wo? Start 15 Uhr – Alter Schlachthof
🎉 Motto: Vielfalt ist unsere Stärke!

✨ Der erste CSD im Kreis Soest – Sei dabei! ✨

Zum allerersten Mal feiert Soest die Vielfalt in all ihren Farben! Gemeinsam setzen wir ein starkes Zeichen für Liebe, Respekt und Gleichberechtigung. Mach mit und sei Teil dieses historischen Moments!

Quelle: https://www.csd-soest.de/

Krankenkassenreport: Fehltage wegen Depressionen deutlich gestiegen

Krankschreibungen wegen Depressionen haben nach Zahlen der DAK-Gesundheit im vergangenen Jahr mehr Fehltage verursacht als 2023. Bezogen auf 100 Beschäftigte führten psychische Diagnosen insgesamt zu 342 Fehltagen nach 323 Tagen im Vorjahr, wie die DAK mitteilte. Allein der durch Depressionen bedingte Arbeitsausfall sei auf 183 Fehltage je 100 Beschäftigte gestiegen. 2023 seien es 122 Tage gewesen. Beschäftigte in Kitas und in der Altenpflege seien besonders belastet, heißt es im aktuellen „Psychreport“ der Krankenkasse.

Von dem Anstieg bei Depressionen seien alle Altersgruppen betroffen. Bei den Jüngeren gingen die Zahlen stufenweise bereits seit einigen Jahren hoch, bei den höheren Altersgruppen habe es 2024 einen sprunghaften Anstieg gegeben. So seien die Fehlzeiten wegen Depressionen bei den über 60-Jährigen von 169 auf 249 Tage je 100 Beschäftigte gestiegen. Die Dauer einer durchschnittlichen Krankschreibung wegen einer psychischen Erkrankung lag den Informationen zufolge 2024 mit knapp 33 Tagen etwas über dem Vorjahresniveau. Die Zahl langwieriger Krankschreibungen von 29 bis 42 Tagen sei um 14 Prozent gestiegen. 

Quelle: www.aerzteblatt.de; PP, Ausgabe 4/2025

Kindergesundheit: Energydrinks auf dem Prüfstand

Eine mögliche neue Regierungskoalition aus Union und SPD will die Kindergesundheit und Ernährung in den nächsten Jahren offenbar verstärkt in den Blick nehmen. Das Thema findet sowohl in der Arbeitsgruppe Ernährung als auch den beiden Gruppen Klima und Gesundheit Erwähnung. Offen zeigt man sich für eine Altersgrenze bei Energydrinks. „Wir fördern verstärkt Bewegung und gesunde Ernährung insbesondere von Kindern und Jugendlichen. Dazu prüfen wir die Empfehlung des Bürgerrats eines Verkaufs von Energydrinks erst ab 16 Jahren“, heißt es in dem Papier der AG Ländliche Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt, das dem Deutschen Ärzteblatt vorliegt. Der Bürgerrat war im vergangenen Jahr vom Bundestag eingesetzt worden und hatte die Altersgrenze empfohlen. Möglicherweise ist nach der Überprüfung durch einen wissenschaftlichen Beirat auch eine Altersgrenze von 18 Jahren möglich. Zudem soll mit Hinweisen auf den Getränken vor gesundheitlichen Risiken gewarnt werden. Die AG Gesundheit schreibt, man wolle „einen Pakt für Kindergesundheit“ schließen. Dabei wolle man Angebote an Schulen stärken. Ziel sei „eine bessere Versorgung und die Stärkung der Resilienz unserer Kinder und Jugendlichen“. Das Thema Zuckersteuer, das vielfach im Kampf gegen Diabetes in Deutschland von Fachleuten gefordert wird, findet sich aber nicht in den Papieren. Die AG Gesundheit weist zu dem Thema auch keine Widersprüche mit anderen Arbeitsgruppen aus. 

Quelle: www.aerzteblatt.de; PP, Ausgabe 4/2025

Kinder und Jugendliche: Psychische Erkrankungen häufigste Ursache für Klinikaufenthalt

Psychische Erkrankungen waren dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge bei Kindern und Jugendlichen im Jahr 2023 die häufigste Ursache für stationäre Krankenhausbehandlungen. Rund 112 600 der 10- bis 19-Jährigen waren demnach wegen psychischer Erkrankungen oder Verhaltensstörungen im Krankenhaus. Die zweithäufigste Ursache waren Verletzungen und Vergiftungen mit rund 104 900 Behandlungen.

„Depressionen spielen auch in dieser Altersgruppe eine wichtige Rolle“, erklärten die Statistiker. Den Daten zufolge waren 2023 rund 33 300 der 10- bis 19-Jährigen wegen einer Depression stationär in Behandlung. Das entspricht einem Anteil von rund 30 Prozent an den Behandlungen wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen dieser Altersgruppe. Über alle Altersgruppen hinweg gab es dem Bundesamt zufolge rund 1,05 Millionen Krankenhausbehandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Depressionen machten mit einem Anteil von einem Viertel die häufigste Diagnose aus. Dahinter folgten alkoholbedingte psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen mit rund 22 Prozent. „Im Jahr 2023 wurden hierzulande rund 261 200 Patientinnen und Patienten wegen depressiver Episoden oder wiederkehrender depressiver Störungen im Krankenhaus behandelt“, erklärten die Statistiker. Das sei ein Anstieg von 3,6 Prozent im Vorjahresvergleich. 

Quelle: www.aerzteblatt.de; PP, Ausgabe 3/2025

Arbeitsleben: Jüngere am Arbeitsplatz häufiger von Mobbing betroffen

Junge Menschen sind einer Studie zufolge am Arbeitsplatz häufiger von Mobbing betroffen als ältere Kolleginnen und Kollegen. Wie die Universität Leipzig gestern mitteilte, sind 11,4 Prozent der Beschäftigten zwischen 18 und 29 Jahren Mobbing an ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es demnach nur 3,2 Prozent.

Insgesamt werden laut Studie 6,5 Prozent der Beschäftigten in Deutschland gemobbt. Die Untersuchung zeige auch, dass Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status, also niedriger Bildung und/oder vergleichsweise geringerem Einkommen, häufiger von Mobbing betroffen sind als Menschen mit hohem sozioökonomischen Status.

Außerdem haben 20 Prozent der Menschen, die unter Mobbing leiden, einen Migrationshintergrund. Unter denen, die nicht gemobbt werden, sind es 13,5 Prozent. „Es gibt Handlungsbedarf, denn im Arbeitskontext stellt Mobbing eine relevante Belastung dar“, erklärte Prof. Dr. med. Steffi Riedel-Heller, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health an der Uni Leipzig. Beschäftigte müssten sensibilisiert und Führungskräfte gezielt geschult werden. Zudem müssten klare Verhaltenslinien aktiv vorgelebt und anonyme Anlaufstellen eingerichtet werden, sagte sie. Für die den Angaben zufolge repräsentative Studie befragte die Universität Leipzig 5 015 Erwerbstätige in Deutschland. 

Quelle: www.aerzteblatt.de; PP, Ausgabe 3/2025

Zu viel Bildschirmzeit bringt Kinder um den Schlaf

Die Stiftung Kindergesundheit warnt vor steigender Abhängigkeit von digitalen Geräten und deren Folgen.

Je mehr Zeit Kinder und Jugendliche vor dem Bildschirm verbringen – sei es beim Fernsehen, auf dem Smartphone, Tablet oder der Spielkonsole – desto schlechter schlafen sie. Das berichtet die in München beheimatete Stiftung Kindergesundheit. Sie verweist auf aktuelle Studien, die belegen, dass intensiver Medienkonsum nicht nur den Schlaf, sondern auch die Lernfähigkeit beeinträchtigt.

Digitale Medien sind für Kinder und Jugendliche heute selbstverständlicher Bestandteil des Alltags. Ihre Nutzung hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, stellt die Stiftung Kindergesundheit in ihrem „Kindergesundheitsbericht“ fest. Mehr als 90% der 14- bis 19-Jährigen verwenden täglich soziale Netzwerke wie WhatsApp, Instagram oder Snapchat. Neben den vielen Vorteilen digitaler Medien, etwa beim Lernen oder Kommunizieren, treten jedoch auch Risiken deutlich zutage. Besonders während der COVID-19-Pandemie nahm die intensive und teils suchtartige Nutzung digitaler Medien erheblich zu. Eine direkte Folge: vermehrte Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen.

Besorgniserregende Zahlen:

  • Bereits jedes zweite Kind im Alter von drei Jahren schaut täglich bis zu einer Stunde Videos auf unterschiedlichen Endgeräten.
  • Jedes siebte Kind verbringt mehr als eine Stunde am Tag vor dem Bildschirm.
  • Drei von vier Jugendlichen nutzen ihr Smartphone noch in den letzten zehn Minuten vor dem Schlafengehen, jeder vierte auch nach dem Lichtausschalten.
  • Manche Jugendliche behalten ihr Handy nachts unter dem Kopfkissen.
  • Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen 8,4% der 12- bis 17-Jährigen bereits Anzeichen einer krankhaften Computerspiel- oder internetbezogenen Störung.

Warum Bildschirme den Schlaf stören

Bildschirme mit LED-Technologie emittieren blaues Licht, das die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt. Melatonin reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und sorgt dafür, dass wir müde werden. Wer abends lange auf Bildschirme schaut, schläft später ein, gerät aus dem natürlichen Schlafrhythmus und ist am nächsten Morgen müder – mit Folgen für Konzentration und Leistung in Schule und Ausbildung.
Zudem kann starker digitaler Konsum für eine anhaltende Reizüberflutung sorgen. Besonders aufregende Inhalte wie Games oder Social Media können das Gehirn in Alarmbereitschaft versetzen, wodurch das Einschlafen erschwert wird. Die Konsequenz: schlechtere Gedächtnisleistung, verringerte Aufmerksamkeit und Konzentration sowie eine höhere Fehleranfälligkeit.

Müdigkeit im Unterricht

Viele Jugendliche, die ihr Smartphone bis in die Nacht nutzen, schlafen nicht nur weniger, sondern schlechter. Morgens sind sie oft nicht ausgeruht und neigen dazu, im Unterricht wegzunicken. Tagesmüdigkeit führt zudem zu Bewegungsmangel, Konzentrationsproblemen und Stimmungsschwankungen. Studien zeigen, dass ständiges Multitasking mit digitalen Medien beim Lernen die Konzentration verringert und das Arbeitsgedächtnis beeinträchtigt. Es kommt zu Einbußen an Daueraufmerksamkeit und Problemlösungsfähigkeit. Wer während der Hausaufgaben häufig abgelenkt wird, lernt ineffizienter und braucht länger dafür.

Zu wenig Schlaf kann ernsthafte Folgen haben

Gesunder Schlaf ist essenziell für die körperliche und geistige Gesundheit. Wer dauerhaft schlecht schläft, ist anfälliger für Krankheiten. Das Risiko für Herzerkrankungen und Depressionen steigt und Infektionen können langsamer heilen. Zudem haben Menschen mit Schlafstörungen ein fünffach erhöhtes Risiko, Unfälle im Haushalt oder im Straßenverkehr zu erleiden.
Entgegen einer allgemeinen Annahme arbeitet der Organismus während der Nacht keineswegs auf Sparflamme: Im Schlaf verbraucht der Körper genauso viel Energie wie im Wachzustand. Nachts wird das Wachstumshormon produziert, das für das Knochenwachstum benötigt wird und zur Regenerierung von Haut und Haaren beiträgt („Schönheitsschlaf“) .

Schlaf verbessert die Lernleistung

Guter Schlaf hilft nicht nur bei der Regeneration des Körpers, sondern fördert auch die geistige Entwicklung. Während der Nacht verarbeitet das Gehirn Erlerntes und verbessert die Fähigkeit zur Problemlösung. Schlafmangel hingegen verursacht Gedächtnislücken, senkt die Tagesleistung um bis zu 25% und schwächt das Immunsystem.

Was Eltern tun können

Um einen gesunden Umgang mit digitalen Geräten zu fördern, rät die Stiftung Kindergesundheit zu klaren Regeln:

  • Digitale Medien sollten in den letzten zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen möglichst gemieden werden.
  • Smartphones haben im Schlafzimmer – vor allem nachts – nichts zu suchen.
  • Eltern sollten mit gutem Beispiel vorangehen und feste Medienzeiten für alle vereinbaren.
  • Alternative Einschlafrituale wie Lesen oder beruhigende Musik können helfen, besser zur Ruhe zu kommen.

Strikte Verbote führen jedoch oft zu Widerstand. Stattdessen hilft es, gemeinsam mit den Kindern sinnvolle Regeln zu erarbeiten. Ein offenes Gespräch über die Vor- und Nachteile von Medien kann das Bewusstsein und die Eigenverantwortung der Kinder stärken. Auch ein bewusster Umgang mit digitalen Inhalten ist hilfreich, etwa indem diese gemeinsam angeschaut und anschließend reflektiert werden. Eltern können außerdem alternative Freizeitangebote schaffen, wie gemeinsame Spieleabende oder sportliche Aktivitäten, um den Medienkonsum in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. Entscheidend ist es, den jungen Menschen Vertrauen zu schenken und sie dabei zu unterstützen, eigenverantwortlich mit digitalen Geräten umzugehen. So lassen sich Streitigkeiten vermeiden und die Beziehung bleibt positiv.

Ein bewusster Umgang mit Bildschirmmedien kann Kindern und Jugendlichen helfen, besser zu schlafen und tagsüber leistungsfähiger zu sein. Schlaf ist eine der wichtigsten Ressourcen für körperliches und geistiges Wohlbefinden – und damit die Grundlage für eine gesunde Zukunft.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de vom 01.05.2025

Nicht nur geistige Fähigkeiten bestimmten schulischen Erfolg

Ein internationales Forscherteam untersuchte Faktoren, die die akademischen Leistungen von Heranwachsenden im Alter von 7 bis 16 Jahren beeinflussen. Dabei zeigte sich, dass nicht nur geistige Fähigkeiten über den Erfolg in der schulischen Laufbahn entscheiden.

Wissenschaftler*innen aus den Niederlanden, aus Großbritannien, Italien, Norwegen, den USA und Deutschland analysierten, ob sich ein Zusammenhang zwischen kognitiven sowie nicht-kognitiven Fähigkeiten und akademischen Leistungen im Alter zwischen 7 bis 16 Jahren feststellen lässt.

Drei Bereiche bei den nicht-kognitiven Fähigkeiten

Kinder, die ihre Impulse und Aufmerksamkeit gut regulieren können und motiviert und emotional stabil sind, können in der Schule unabhängig von ihren kognitiven Fähigkeiten besser abschneiden. Diese Merkmale wurden als nicht-kognitive Fähigkeiten beschrieben.

Untersuchungen zu Zwillingen haben gezeigt, dass genetische Unterschiede zwischen Individuen zu Unterschieden in diesen Fähigkeiten beitragen. Die meisten nicht-kognitive Fähigkeiten sind mäßig vererbbar. Mit der Genetik für diese nicht-kognitiven Fähigkeiten sind anscheinend auch gesundheitsbezogene Verhaltensweisen, die Fähigkeit, Belohnung aufzuschieben, Offenheit für neue Erfahrungen und Gewissenhaftigkeit verknüpft.

Einfluss der nicht-kognitiven Fähigkeiten auf Bildungsweg anhand von Zwillingen beobachtet

In der internationalen Studie werteten Forschende Daten von Heranwachsenden im Alter von 4, 7, 9, 12 und 16 Jahren aus, die die Entwicklung der nicht-kognitive Fähigkeiten und kognitive Fähigkeiten und die akademischen Leistungen zeigten. Die Teilnehmer *innen waren Zwillinge, die in England und Wales in den Jahren 1994-96 geboren wurden, und waren Teil der Twins Early Development Study. Zusätzlich erfolgten Befragungen (Eltern, Lehrer, Heranwachsende selbst) und kognitive Tests.

Bedeutung der nicht-kognitiven Fähigkeiten für den Bildungsweg nimmt mit dem Alter zu

Die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren, beeinflussten den Bildungsweg der Studie zufolge positiv. Mit zunehmendem Alter stieg die Bedeutung. Ein Zusammenhang zwischen kognitiven Fähigkeiten und akademischen Leistungen war nach sieben Jahren erkennbar und blieb im Laufe der Zeit etwa gleich. Im Gegensatz dazu war die Effekte von nicht-kognitive Fähigkeiten auf den Schulerfolg in frühen Jahren schwächer ausgeprägt, nahm jedoch mit der Zeit zu und erreichte nach 16 Jahren die gleichen Werte wie kognitive Fähigkeiten.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de vom 24.02.2025

Gewalt gegen Frauen: Bundesregierung beschließt Gewaltschutzstrategie

Frauen sollen künftig besser vor Gewalt geschützt werden. Das Bundeskabinett hat dafür am 11. Dezember eine Gewaltschutzstrategie nach der Istanbul-Konvention und die Einrichtung einer Koordinierungsstelle beschlossen. „Deutschland hat ein Gewaltproblem. Der Handlungsbedarf ist groß“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne).

Laut dem Lagebild „Geschlechtsspezifische Gewalt“ aus dem vergangenen Jahr begeht in Deutschland fast jeden Tag ein Mann einen Femizid. Fast 400 Frauen am Tag wurden Opfer von Partnerschaftsgewalt. In den vergangenen Jahren sind diese Zahlen deutlich gestiegen. Die Gewaltschutzstrategie nach der Istanbul-Konvention werde mit 120 konkreten Maßnahmen dazu beitragen, Gewalt gegen Frauen effektiver zu bekämpfen, so Paus. Die Maßnahmen reichen dabei vom Gewalthilfegesetz, das einen kostenfreien Anspruch auf Schutz und Beratung sicherstellen soll, bis hin zur Bekämpfung von digitaler Gewalt.

„Für die Maßnahmen haben wir auch die Expertise aus Ländern, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit einbezogen. Am Ende geht es darum, alles zu tun, um Frauen bestmöglich vor Gewalt zu schützen. Besonders dringlich ist es, das Gewalthilfegesetz noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden“, sagte Paus.

Die Koordinierungsstelle soll die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt künftig koordinieren und damit die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland stärken. 

Quelle: www.aerzteblatt.de, PP 24, Ausgabe Januar 2025

Zi-Versorgungsatlas: 7,5 Millionen mit neuer psychischer Erkrankung

Bei 7,52 Millionen gesetzlich Versicherten ab 18 Jahren wurde 2022 mindestens eine psychische Störung oder Verhaltensstörung nach jeweils zwei diagnosefreien Jahren neu diagnostiziert. Besonders häufig waren schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (29 Prozent), gefolgt von somatoformen Störungen (27 Prozent) und depressiven Episoden (18 Prozent).

Das geht aus einer Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) hervor. Die Studie „Inzidenztrends für 37 psychische Störungen bei Erwachsenen in der ambulanten Versorgung 2015–2022“ ist im Rahmen des Versorgungsatlas erschienen (2024; DOI: 10.20364/VA-24.06). Datengrundlage waren die bundesweiten vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Abrechnungsdaten aus den Jahren 2013 bis zum dritten Quartal 2023.

Bei den depressiven Störungen zeigten die Abrechnungsdaten von 2015 zu 2022 bei den 18- bis 24-Jährigen sowie den 25- bis 29-Jährigen deutliche Inzidenzanstiege (plus 26 beziehungsweise plus zwölf Prozent). Dagegen war die Inzidenz in den Altersgruppen ab 30 Jahre durchweg rückläufig (im Durchschnitt minus 17 Prozent). Frauen sind mit einem Anteil von 63,7 Prozent der Erstdiagnosefälle 2022 deutlich häufiger betroffen als Männer.

Das Krankheitsbild der nichtorganischen Schlafstörungen zeigte von 2015 zu 2022 Inzidenzanstiege in allen Altersgruppen zwischen zehn Prozent (70–74 Jahre) und 38 Prozent (25–29 Jahre). Weitere längerfristige Anstiege zeigten sich bei Angst- und Belastungsstörungen. Bei den Essstörungen waren 2021 und 2022 leichte Inzidenzzunahmen zu beobachten. 

Quelle: www.aerzteblatt.de, PP 24, Ausgabe Januar 2025