Die digitale Beratungsplattform DigiSucht soll einen neuen niedrigschwelligen Zugang zur anonymen und kostenfreien Suchtberatung bieten. Mitte Oktober 2022 ging bundesweit das umfassende professionelle Beratungsangebot für suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie deren Angehörige online. Das Angebot soll die Möglichkeit bieten, sich anonym zu registrieren und ein umfassendes Beratungsangebot digital zu nutzen, das sich von jedem handelsüblichen Endgerät (Smartphone, Tablet, Laptop) aus abrufen lässt.
Die Onlineplattform bietet ein trägerübergreifendes hybrides Beratungskonzept, welches zum einen die Möglichkeit der digital gestützten Beratung vor Ort (Blended Counseling) und zum anderen ein Repertoire an digitalen Tools vorweist, das Nutzerinnen und Nutzer umfassende Informationen und Selbsttests anbietet. Die Plattform startet derzeit ihre bundesweite Modellphase mit den Themenfeldern Alkohol, Cannabis und Glücksspiel. Im Verlauf der Entwicklung der Plattform sollen weitere Themen hinzukommen. Ziel der Plattform DigiSucht ist es, die ambulante Suchtberatung durch ein digitales Angebot zu unterstützen und weitere Zugangswege zu schaffen.
Bei DigiSucht handelt es sich um ein vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördertes Projekt, welches der Bevölkerung in 14 Bundesländern zur Verfügung steht. Technisch baut die DigiSucht-Plattform auf eine Open-Source-Software des Deutschen Caritasverbands (DCV) auf, deren Entwicklung ebenfalls durch Mittel des Bundes gefördert wurde. Im Rahmen der Modellphase bis Ende September 2023 wird die DigiSucht-Plattform getestet und parallel evaluiert. Entsprechend der Anforderungen und Bedarfe von Ratsuchenden und Fachkräften soll die Plattform kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt werden.
Quelle: www.aerzteblatt.de/ PP 21, Ausgabe November 2022