Die Zahl der Suizide in Deutschland ist seit Jahren tendenziell leicht rückläufig. Das berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP. Im Jahr 2012 nahmen sich danach 9 890 Menschen in Deutschland das Leben, 2016 waren es 9 838 und 2018 noch 9 396 Menschen. „Suizidalität geht vielfach mit behandelbaren psychischen Erkrankungen einher. Deshalb wird die Suizidprävention insbesondere durch alle Maßnahmen zur Bekämpfung psychischer Erkrankungen gefördert“, betont die Bundesregierung.
Die Prävention von Selbsttötungen sei eine „gesamtgesellschaftliche und politikbereichsübergreifende Querschnittsaufgabe“, heißt es in der Antwort. Unter anderem habe das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) 2017 einen Förderschwerpunkt zur Suizidprävention eingerichtet und fördere derzeit 14 Forschungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund fünf Millionen Euro. Damit sollen bestehende Hilfs- und Beratungskonzepte wissenschaftlich bewertet und neue Maßnahmen und Konzepte zur Vermeidung von Suizidversuchen oder Suiziden entwickelt werden. Außerdem fördere das BMG das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, eine bundesweite Initiative in Trägerschaft der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde. Ziel ist die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen.
Quelle: DEUTSCHES ÄRZTEBLATT PP 12/2020