Die psychische Gesundheit junger Menschen in einer Stadt ist deutlich besser, wenn dort mehr Natur, Grünflächen und Bäume vorhanden sind. Das bestätigt eine kanadische Studie.
Eine aktuelle Studie von Forschenden der University of Waterloo (Kanada) legt nahe, dass „Naturbaden“, d.h. sich ruhig z.B. zwischen Bäumen aufzuhalten, die Natur um sich herum zu beobachten und dabei tief durchzuatmen, Jugendlichen dabei helfen kann, Stress abzubauen und Gesundheit und Wohlbefinden zu steigern.
Die Studie war die erste überhaupt, die vor Ort Echtzeit-Umfragedaten von Jugendlichen über ihre emotionalen Reaktionen auf verschiedene städtische Umgebungen sammelte, wie einen Verkehrsknotenpunkt, Wohnstraßen, Wanderwege, Parks und Wasserstraßen. Naturzonen in der Stadt wirkten sich durchweg positiv auf junge Menschen aus, so das Ergebnis der Befragung.
„Während die Ergebnisse für die meisten Menschen vielleicht nicht überraschend sind, ist es doch von Bedeutung, dass wir zum ersten Mal konkret sagen können, wie stark die Angst von Heranwachsenden verringert wird, wenn sie sich in einem Park aufhalten, im Gegensatz zu einem Aufenthalt in der Innenstadt“, sagte Ass.-Professorin Leia Minaker von der University of Waterloo.
Angst nimmt in der Natur deutlich ab
Nachdem sie nur zwei oder drei Minuten lang auf einen vor sich befindlichen städtischen See geschaut hatten, sanken die Werte der Jugendlichen auf einer validierten Angstskala um 9%. Andererseits ergab die Auswertung um 13% höhere Werte in dieser Angstskala, wenn Heranwachsende ebenso lang an einem belebten Ort in der Innenstadt standen.
Umgebung hat Einfluss auf seelische Gesundheit
Da die Urbanisierung rasant voranschreitet, ist es wichtig, die Auswirkungen städtischer Umgebungen auf die Jugend besser zu verstehen. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass Depressionen und Angstzustände bei dieser Altersgruppe zunehmen.
Die Studie ergab, dass Naturmotive oder -muster auf Gebäuden, Natur in der städtischen Umgebung wie Seen und öffentlichen Freizeitparks sowie Gärten und Bäume positive emotionale Erfahrungen für Jugendliche darstellen.
Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de vom 29.04.2024