Verlorene Kindheit

Wenn Kinder ihre Eltern pflegen – Film von Almut Faass

Statistisch sind das bis zu zwei Kinder pro Schulklasse. Sie sind sogenannte Young Carers, junge Pflegende, die eine große Verantwortung übernehmen. Doch in der Gesellschaft sind sie meist unsichtbar. Der enorme Druck, der auf ihnen lastet, nimmt ihnen die Kindheit.

Die betroffenen Familien bräuchten oft schnelle und unbürokratische Unterstützung. Doch es gibt in Deutschland keinen Leistungsträger, der die ganze Familie im Blick hat. Sabine Metzing, Professorin und Pflegeexpertin von der Universität Witten-Herdecke, sieht darin ein strukturelles Problem. Sie sagt: „Deutschland muss dringend die Gesundheits-, Jugend- und Sozialhilfe miteinander vernetzen.“ Sie fordert ein Ministerium oder einen Dachverband, der sich dieser Schnittstelle und damit den alleingelassenen Kindern und Jugendlichen annimmt. Sie fallen bei der Diskussion um häusliche Pflege bisher durch fast alle Raster.

Drei junge Frauen geben „ZDFzoom“ Einblicke in ihr Leben als „Young Carers“ und erzählen von ihrem Alltag: Haushalt, einen Angehörigen bei der Intimpflege unterstützen oder Geschwister versorgen. „Young Carers“ halten die Familie am Laufen und gehen dabei oft über ihre eigenen Grenzen. Bis hin zu Schulversagen und psychischem Zusammenbruch. Ihre Rolle begleitet sie ein Leben lang. Wer aber steht ihnen zur Seite? Wer hilft den Kindern und Jugendlichen, die sich täglich um die Pflege Erwachsener kümmern?

Link zum Beitrag:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-verlorene-kindheit-100.html

Quelle: www.zdf.de vom 27.10.2021