Neues Psychoedukationsangebot des Sozialpsychiatrischen Dienstes
Seit Jahren bietet das Psychoedukationsprojekt im Kreis Soest Betroffenen die Möglichkeit, sich intensiv mit ihrer psychischen Erkrankung auseinander zu setzen. In diesem Jahr wird es je ein Seminar für depressiv erkrankte Menschen in Lippstadt und Soest geben. Ein weiteres Angebot in Möhnesee richtet sich an Betroffene mit einer psychosomatischen Störung. Die Seminare leitet Joergen Mattenklotz, Fachkrankenpfleger für Psychiatrie, Supervisor und Fachbuchautor.
„An 15 Abenden, die jeweils einmal in der Woche stattfinden setzen sich die Teilnehmenden, mit relevanten Inhalten in so genannten Modulen auseinander“, erläutert der Experte. Diese böten Informationen zum Krankheitsbild, zu Möglichkeiten der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung, zum Einfluss von Ernährung auf die seelische Befindlichkeit, zu Ernährungsstrategien und über das örtliche Hilfesystem.
Je nach Thema wird Mattenklotz durch einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, einen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, eine Ökotrophologin und den Psychiatriekoordinator unterstützt. Die Psychoedukation für Menschen mit Depression startet am 18. August in Soest und am 19. August in Lippstadt. Das Angebot für Psychosomatisch erkrankte beginnt am 6. September in Möhnesee. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.30 Uhr. Anmeldungen nimmt der Seminarleiter unter der E-Mail-Adresse joergenmattenklotz@gmail.com oder Telefon 02945/6716 (ab 17 Uhr) entgegen.
Für Jan Oliver Wienhues, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes und Psychiatriekoordinator des Kreises Soest, ist es wichtig, die Bevölkerung allgemein und Betroffene im Speziellen über psychische Erkrankungen, deren Behandlungsmöglichkeiten und den Umgang mit ihnen aufzuklären. Er verweist in diesem Zusammenhang auf eine bedenkliche Entwicklung: „In den vergangenen zehn Jahren wurden immer mehr Menschen wegen psychischen Erkrankungen und besonders Depression behandelt. Dies scheint sich während der Corona-Pandemie verstärkt zu haben. Während des Corona Lockdowns berichteten zunehmend Erwachsene unter 60 Jahren über zugenommene Symptome von Angst und Depression. Dies zeigen die Ergebnisse der von Bund, Ländern und Helmholtz-Gemeinschaft geförderten NAKO Gesundheitsstudie.“
Quelle: Pressemeldung vom 05.07.2021 Kreis Soest