Ein internationales Forscherteam untersuchte Faktoren, die die akademischen Leistungen von Heranwachsenden im Alter von 7 bis 16 Jahren beeinflussen. Dabei zeigte sich, dass nicht nur geistige Fähigkeiten über den Erfolg in der schulischen Laufbahn entscheiden.
Wissenschaftler*innen aus den Niederlanden, aus Großbritannien, Italien, Norwegen, den USA und Deutschland analysierten, ob sich ein Zusammenhang zwischen kognitiven sowie nicht-kognitiven Fähigkeiten und akademischen Leistungen im Alter zwischen 7 bis 16 Jahren feststellen lässt.
Drei Bereiche bei den nicht-kognitiven Fähigkeiten
Kinder, die ihre Impulse und Aufmerksamkeit gut regulieren können und motiviert und emotional stabil sind, können in der Schule unabhängig von ihren kognitiven Fähigkeiten besser abschneiden. Diese Merkmale wurden als nicht-kognitive Fähigkeiten beschrieben.
Untersuchungen zu Zwillingen haben gezeigt, dass genetische Unterschiede zwischen Individuen zu Unterschieden in diesen Fähigkeiten beitragen. Die meisten nicht-kognitive Fähigkeiten sind mäßig vererbbar. Mit der Genetik für diese nicht-kognitiven Fähigkeiten sind anscheinend auch gesundheitsbezogene Verhaltensweisen, die Fähigkeit, Belohnung aufzuschieben, Offenheit für neue Erfahrungen und Gewissenhaftigkeit verknüpft.
Einfluss der nicht-kognitiven Fähigkeiten auf Bildungsweg anhand von Zwillingen beobachtet
In der internationalen Studie werteten Forschende Daten von Heranwachsenden im Alter von 4, 7, 9, 12 und 16 Jahren aus, die die Entwicklung der nicht-kognitive Fähigkeiten und kognitive Fähigkeiten und die akademischen Leistungen zeigten. Die Teilnehmer *innen waren Zwillinge, die in England und Wales in den Jahren 1994-96 geboren wurden, und waren Teil der Twins Early Development Study. Zusätzlich erfolgten Befragungen (Eltern, Lehrer, Heranwachsende selbst) und kognitive Tests.
Bedeutung der nicht-kognitiven Fähigkeiten für den Bildungsweg nimmt mit dem Alter zu
Die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren, beeinflussten den Bildungsweg der Studie zufolge positiv. Mit zunehmendem Alter stieg die Bedeutung. Ein Zusammenhang zwischen kognitiven Fähigkeiten und akademischen Leistungen war nach sieben Jahren erkennbar und blieb im Laufe der Zeit etwa gleich. Im Gegensatz dazu war die Effekte von nicht-kognitive Fähigkeiten auf den Schulerfolg in frühen Jahren schwächer ausgeprägt, nahm jedoch mit der Zeit zu und erreichte nach 16 Jahren die gleichen Werte wie kognitive Fähigkeiten.
Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de vom 24.02.2025