Eine regelmäßige, altersgerechte Schlafenszeit und ausreichender Schlaf von früher Kindheit an können für ein gesundes Körpergewicht als Jugendlicher wichtig sein. Dies legt eine Studie der Penn State University nahe, eine der ältesten staatlichen Universitäten der USA.
Amerikanische Forscher untersuchten bei Kindern den längerfristigen Einfluss von Schlafenszeiten und Schlafroutinen auf den Body-Mass-Index (BMI).
Die Ergebnisse, die die Autoren in der Zeitschrift SLEEP veröffentlichten, deuten darauf hin, dass die Zubettgehzeiten und die Schlafdauer einen Einfluss auf das spätere Schlafverhalten und den BMI von Jugendlichen haben.
Bei den teilnehmenden städtischen Haushalten hielt sich nur etwa ein Drittel der Kinder im Alter zwischen 5 und 9 Jahren an altersgerechte regelmäßige Zubettgehzeiten. Diejenigen, die im Alter von 9 Jahren keine festen Schlafenszeiten einhielten, schliefen im Alter von 15 Jahren meist weniger lang und besaßen einen höheren BMI im Vergleich zu den Kindern mit altersgerechten Zubettgehzeiten.
Eltern sollten Schlafenszeiten vorgeben
„Die Erziehung und das Verhalten in der Kindheit beeinflussen die körperliche Gesundheit und den BMI im Teenageralter. Altersgemäße Tagesabläufe bzw. Routinen in der Kindheit sind von entscheidender Bedeutung für die zukünftige Gesundheit des Jugendlichen“, erklärte Mitautor Orfeu Buxton, Professor für Biobehavioral Health am Penn State. „Wir denken, dass Schlaf die körperliche und geistige Gesundheit und die Fähigkeit zu lernen beeinflusst.“
Die Schlafenszeiten sollten durch verschiedene Faktoren bestimmt werden, z. B. wann das Kind aufstehen muss, abhängig von der Zeit, die es braucht, um sich auf die Schule vorzubereiten, und der Zeit, die es benötigt, um zur Schule zu kommen, sowie dem Schulbeginn. Die Anfangszeiten der Schule werden nicht von den Eltern bestimmt, aber Zubettgehzeiten und Schlafenszeiten können von den Eltern entsprechend angepasst werden, schlug Buxton vor.
„Den Kindern den Zeitrahmen zu geben, damit sie ausreichend Schlaf erhalten, ist von größter Bedeutung“, verdeutlichte Buxton, da genügend Schlaf in jungen Jahren später Auswirkungen auf den BMI haben kann.“
Der Zeitpunkt, wann Kinder ins Bett gehen, sollte so gewählt werden, dass Kinder genug „Spielraum“ haben, um ausreichend Schlaf zu erhalten, auch wenn sie nicht gleich einschlafen können, so Buxton.
Diese Studie unterstütze bestehende pädiatrische Empfehlungen, dass regelmäßige und altersgerechte Schlafenszeiten für die Gesundheit von Kindern wichtig sind, betonte der Hauptautorin Dr. Soomi Lee, die zum Zeitpunkt der Studie an der Penn State University war.
Die Studie zeige außerdem Kontinuität im Schlafverhalten, sagte Lee. Diejenigen, die im Kindesalter die besten Schlafenszeiten und Schlafroutinen hatten, schliefen auch in der Pubertät ausreichend, während diejenigen mit wenig Schlaf und kaum Schlafroutinen eher eine unzureichende Schlafdauer in der Pubertät aufwiesen.
Die Forscher analysierten Längsschnittdaten aus der Fragile Families and Child Wellbeing Study, einer nationalen Kohorte aus 20 Städten in den Vereinigten Staaten mit 2.196 Probanden.
Mütter gaben Auskunft über Zubettgehzeiten und Schlafdauer der Kinder im Alter von 5 bis 9 Jahren. Im Alter von 15 Jahren gaben die Jugendlichen dann ihre Körpergröße und ihr Gewicht an, damit die Experten ihren BMI berechnen konnten.
Lee sagte, dass die Studie die Wichtigkeit der Erziehung der Eltern in Bezug auf die Schlafhygiene hervorhebt, insbesondere für diejenigen in Haushalten mit niedrigem Einkommen.
„In unserer Stichprobe, die einen großen Anteil von Haushalten mit niedrigem Einkommen, niedriger Bildung und ethnischen Minderheiten umfasste, hatten nur weniger als ein Drittel der Kinder im Alter von 5 und 9 Jahren altersgerechte Schlafenszeiten“, sagte Lee. „Dies gibt Anlass zur Besorgnis, was die Entwicklung und Gesundheit von Kindern in benachteiligten Haushalten betrifft. Zukünftige Interventionen in der Familie müssen möglicherweise die Aufklärung der Eltern zum Thema Schlafgesundheit einschließen, insbesondere im Hinblick auf Eltern mit niedrigem Einkommen und niedriger Bildung.“
Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de vom 15.02.2019