Sucht und Drogen: Schüler konsumieren Nikotinbeutel

Etwa jeder siebte Schüler im Alter von 16 und 17 Jahren hat nach Daten der DAK-Gesundheit schon einmal Nikotinbeutel probiert. Bei Jungen sei der Konsum stärker als bei Mädchen, teilte die DAK mit.

Die kleinen Nikotinbeutel – sogenannte Pouches – werden zwischen Oberlippe und Zahnfleisch geklemmt. Sie enthalten ein Pulver, das aus Nikotinsalzen und Trägerstoffen besteht und bewirken einen ähnlichen Kick wie Zigaretten. Das Nikotin, ein Nervengift, wird über die Mundschleimhaut aufgenommen.

Die Variante mit Tabak heißt Snus, ihr Verkauf ist in der Europäischen Union (EU) mit Ausnahme von Schweden untersagt. Die tabakfreien Nikotinbeutel fallen in Deutschland unter das Lebensmittelrecht und sind ebenfalls verboten. Doch über das Internet sind die Beutelchen leicht zu beschaffen. Wegen fehlender Kontrollen seien sie oft sogar in Tabakläden, Kiosken oder Tankstellen erhältlich, kritisieren Suchtberater.

Dem DAK-Präventionsradar zufolge greifen Jugendliche mit einem niedrigen sozialen Status eher zu den Beuteln als Teenager aus höheren sozialen Schichten. „Nikotinbeutel sind gefährlich und können abhängig machen“, so Storm. Neben mehr Kontrollen sei die Aufklärung der Eltern und Lehrkräfte über die gesundheitlichen Risiken von Nikotinprodukten wichtig.

Beim DAK-Präventionsradar gaben 15 Prozent der Schüler im Alter von 16 oder 17 Jahren an, mindestens einmal Nikotinbeutel konsumiert zu haben. Für die Erhebung waren 2022 und 2023 rund 12 700 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 17 Jahren zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt worden. 

Quelle: www.aerzteblatt.de; PP 24, Ausgabe Januar 2025