Gewalt gegen Frauen: Bundesregierung beschließt Gewaltschutzstrategie

Frauen sollen künftig besser vor Gewalt geschützt werden. Das Bundeskabinett hat dafür am 11. Dezember eine Gewaltschutzstrategie nach der Istanbul-Konvention und die Einrichtung einer Koordinierungsstelle beschlossen. „Deutschland hat ein Gewaltproblem. Der Handlungsbedarf ist groß“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne).

Laut dem Lagebild „Geschlechtsspezifische Gewalt“ aus dem vergangenen Jahr begeht in Deutschland fast jeden Tag ein Mann einen Femizid. Fast 400 Frauen am Tag wurden Opfer von Partnerschaftsgewalt. In den vergangenen Jahren sind diese Zahlen deutlich gestiegen. Die Gewaltschutzstrategie nach der Istanbul-Konvention werde mit 120 konkreten Maßnahmen dazu beitragen, Gewalt gegen Frauen effektiver zu bekämpfen, so Paus. Die Maßnahmen reichen dabei vom Gewalthilfegesetz, das einen kostenfreien Anspruch auf Schutz und Beratung sicherstellen soll, bis hin zur Bekämpfung von digitaler Gewalt.

„Für die Maßnahmen haben wir auch die Expertise aus Ländern, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit einbezogen. Am Ende geht es darum, alles zu tun, um Frauen bestmöglich vor Gewalt zu schützen. Besonders dringlich ist es, das Gewalthilfegesetz noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden“, sagte Paus.

Die Koordinierungsstelle soll die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt künftig koordinieren und damit die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland stärken. 

Quelle: www.aerzteblatt.de, PP 24, Ausgabe Januar 2025