Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) profitieren schon von wenig Minuten Sport und Meditation

Nur 10 Minuten Bewegung und 10 Minuten Achtsamkeitsmeditation können Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei ihrer Stimmung, Selbstwirksamkeit und Aufmerksamkeit helfen.

Dies geht aus einer neuen Studie von Professorin Barbara Fenesi und ihren Co-Autoren Hannah Bigelow, Marcus Gottlieb, Michelle Ogrodnik und Jeffrey Graham hervor, die in „Frontiers in Psychology“ veröffentlicht wurde.

Laut Fenesi ermöglichen diese Ergebnisse Lehrern und Eltern, Verhaltensinterventionen an die spezifischen Bedürfnisse eines Kindes anzupassen. „Wir möchten Verhaltensansätze identifizieren, die helfen könnten, ADHS-Symptome bei Kindern zu bewältigen, und feststellen, ob auch nur ein einziger, kurzer Einsatz dieser Verhaltensansätze von Vorteil sein könnte, anstatt sie über einen längeren Zeitraum anwenden zu müssen“, erklärte Fenesi.

Gleichzeitig sind Bewegung und Achtsamkeitsmeditation nicht-pharmazeutische Alternativen, die bei ADHS-Problemen, insbesondere Unaufmerksamkeit, helfen. Darüber hinaus sagte Fenesi, dass die meisten Forschungen untersucht hätten, wie die langfristige Ausübung dieser Maßnahmen nützlich sein könnte. Es gab zudem keine Forschung, die die Wirksamkeit von Sport und Achtsamkeitsmeditation miteinander vergleichen würde – bis jetzt.
„Wir wollten auch diese beiden Verhaltensansätze vergleichen, um zu sehen, ob einer dem anderen überlegen ist oder ob sie jeweils unterschiedlich zum Wohlbefindens beitragen“, ergänzte sie.

Die Forscher arbeiteten mit zwei Kliniken in London, Ontario, zusammen, um Kinder für die Studie zu rekrutieren. Die Kinder absolvierten im Laufe von drei Wochen drei Interventionen: 10 Minuten Bewegung, 10 Minuten Achtsamkeitsmeditation und 10 Minuten stilles Lesen. Vor und nach jeder Intervention bewerteten die Forscher die geistigen Leistungen der Kinder und ihr psycho-emotionales Wohlbefinden.

Die Experten fanden heraus, dass Achtsamkeitsmeditation gut für Kontrolle, das Arbeitsgedächtnis und den Wechsel von einer Aufgabe zur anderen ist, während Training das psycho-emotionalen Wohlbefinden der Kinder verbessert, beispielsweise bei der Entwicklung einer positiven Stimmung.
„Unsere Studie zeigt, wie Geist und Körper miteinander verbunden sind“, betonte Fenesi. Das Körpertraining und das Üben eines achtsamen Bewusstseins schaffen gute Vorrausetzungen zum Lernen.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de vom 27.08.2021